Der 46. schappo geht an «DIE SAMMLEREI»

Die schappo Kommission hat sich für die freiwillig Engagierten von «DIE SAMMLEREI» entschieden. Seit 2017 ernten und verarbeiten Frauen und Männer mit seelischen Wunden die Ernte von Bäumen und Sträuchern aus Basler und Baselbieter Gärten, die sonst nicht verwendet würden. Dabei begegnen sich alle Beteiligten auf Augenhöhe und erhalten durch das Projekt Struktur und Halt im teilweise herausfordernden Alltag.

Kennen Sie die bunt gefüllten Einmachgläser der Sammlerei? Diese sind mit Konfi, Mus, Kompott, Chutney und Süss-Saurem aus eigens gesammeltem Obst und Gemüse gefüllt. Seit Beginn des Projektes wurden 2,5 Tonnen Früchte und Gemüse geerntet, eingekocht, in 5'400 Gläser gefüllt, etikettiert und verkauft. Alle Freiwilligen beteiligen sich bei der Sammlerei aktiv und gestalten das Projekt nach ihren Möglichkeiten mit: Es wird gemeinsam ohne Zeitdruck gearbeitet, man lernt sich kennen und es gibt Zeit für Gespräche und Austausch. Derzeit sind 18 Freiwillige engagiert.

Die schappo Kommission ist vom motivierten Engagement der Freiwilligen sehr beeindruckt. Der freiwillig geleistete Einsatz ermöglicht in vielerlei Hinsicht eine positive Situation: Die Beteiligten erhalten eine Struktur und erleben sich selber auf eine wertvolle Art und Weise. Zudem leistet das Projekt einen Beitrag an den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln. Und durch den entstandenen zwischenmenschlichen Austausch – unter anderem mit den rund 80 Garteneigentümer*innen sowie den Personen in den Verkaufsstellen – fördert die Sammlerei den Diskurs über psychische Erkrankungen. Eine in vielerlei Hinsicht gut durchdachte Sache, die den nächsten Prix schappo verdient.

Die öffentliche Preisverleihung erstmals mit Regierungspräsident Beat Jans findet am Donnerstag, 17. Juni 2021 um 18.00 Uhr mit anschliessendem Apéro im Perron, Stellwerk Basel am Vogesen-platz 1 statt.

Hinweise:

Der Anerkennungspreis schappo wird vom Kanton Basel-Stadt zweimal im Jahr an Menschen verliehen, die sich im Bereich der Freiwilligenarbeit engagieren und sich für ein attraktives Lebensumfeld der Kantonsbewohnerinnen und -bewohner einsetzen. Der Preis ist nicht dotiert.

Ergänzend zum Prix schappo gibt es das Projekt „schappo ist…“. Die Bevölkerung wird eingeladen, Geschichten über ihnen bekannte Personen zu verfassen, vor deren Engagement sie den Hut ziehen. Diese freiwillig engagierten Personen erhalten als Dank einen schappo Pin. Zudem werden die Geschichten online publiziert. Unter www.meinschappo.ch können die Geschichten erfasst sowie nachgelesen werden.

Seit Sommer 2018 existiert zusätzlich die Initiative schappo macht Schule. Diese zeigt jungen Menschen den Weg zum persönlichen Engagement auf. Durch das Umsetzen einer von den Schülerinnen und Schülern stammenden Projektidee, werden Schulinhalte aus dem Lehrplan 21 direkt mit einem Engagement für eine gute Sache verbunden. Seit dem Start haben rund 550 Kinder teilgenommen und sich mit Freiwilligenarbeit auseinandergesetzt.  

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