Kulturleitbild 2020-2025: Nachhaltige Positionierung mit neuen Akzenten

Der Regierungsrat legt mit dem neuen Kulturleitbild seine kulturpolitische Strategie für die Jahre 2020 bis 2025 vor und schickt sie in die Vernehmlassung. Diese reagiert auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und bezieht überregionale kulturpolitische Tendenzen mit ein. Mit dem neuen Kulturleitbild verfolgt der Kanton drei übergeordnete Ziele: Basel will durch sein Kulturangebot international für Aufsehen sorgen. Der Stadtkanton fördert kulturelle Innovation und richtet sich auf neue Potenziale aus. Basel agiert mir seiner Kulturförderung auf der Höhe der Zeit.

Basel gilt als Kulturhauptstadt der Schweiz. Das Kulturleben ist vielfältig, breit, qualitativ hochstehend und von starker Innovationskraft. Es ist ein wichtiger Faktor für die erwiesenermassen hohe Lebensqualität in der drittgrössten Schweizer Stadt. Der Regierungsrat ist überzeugt, dass das Kunst- und Kulturschaffen massgeblich zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft beiträgt. Kultur unterstützt einen produktiven Umgang mit gesellschaftlichen Entwicklungen und treibt sie voran. Mit dem Kulturleitbild für die nächsten fünf Jahre verfolgt er deshalb den Anspruch, der ganzen Bevölkerung - unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht, Bildung oder Einkommen - eine aktive Teilhabe am Kulturleben zu ermöglichen.

Kulturpolitische Schwerpunkte im Überblick

Mit dem neuen Kulturleitbild baut der Regierungsrat auf bisher Erreichtem auf. Nichtsdestotrotz verleiht er der Basler Kulturlandschaft einen kräftigen Schub, indem er für die Jahre 2020 bis 2025 wegweisende kulturpolitische Schwerpunkte setzt: Durch ihre herausragende Exzellenz soll die Kulturstadt Basel weiterhin international Aufsehen erregen. Weiter bekennt sich der Regierungsrat dazu, kulturelle Innovation zu ermöglichen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und seine Förderpolitik gezielt auf neue Potentiale auszurichten. Zentral ist ausserdem, dass die ganze Bevölkerung aktiv am Basler Kulturleben teilhaben kann. Dies wird ermöglicht durch eine Kulturförderung, die auf der Höhe der Zeit agiert und bestrebt ist, Inklusion, Chancengleichheit und Gendergerechtigkeit im Kulturbetrieb zu verbessern.

Basel sorgt durch sein Kulturangebot international für Aufsehen

Zur internationalen Reputation von Basel als Kulturstadt tragen viele grössere und kleinere Institutionen bei. Besonders zu nennen sind das Theater Basel, die Kunsthalle Basel, die Basler Orchester und die Basler Museen. Als Museumsstadt nimmt Basel in Europa eine Spitzenposition ein. Diese hervorragende internationale Reputation will der Regierungsrat auch in Zukunft sichern und ausbauen. Dazu gehört, dass die Museen für ein breites Publikum zugänglicher werden.

Das Potential noch nicht ausgeschöpft hat Basel als Musikstadt. Der Regierungsrat ist überzeugt, dass Basel gemessen an der Vielfalt hochkarätiger Orchester und Ensembles national und international mehr Ausstrahlungskraft erreichen kann. Dies setzt unter anderem voraus, dass das Musikangebot sichtbarer wird. Deshalb will sich der Kanton im Bereich Kulturkommunikation künftig stärker engagieren, wie er es in der Dachkommunikation der Museumslandschaft etwa mit der Plattform www.museenbasel.ch bereits erfolgreich macht. Vorgesehen ist der schrittweise Aufbau einer spartenübergreifenden Dachkommunikation.

Basel fördert kulturelle Innovation und richtet sich auf neue Potentiale aus

Die nicht-institutionelle Szene sorgt in Basel für ein inspirierendes Umfeld und trägt entscheidend zur Dynamik der Kulturstadt bei. In den letzten Jahren ist die freie Kunst- und Kulturproduktion über die trinationale Region hinaus sichtbarer und relevanter geworden: Basler Theatergruppen, Tanzcompagnies, Künstlerinnen und Künstler, Musikformationen und Bands treten national und international auf und werden mit Preisen ausgezeichnet. Mit gezielten Massnahmen soll dieses wachsende überregionale Potential gefördert werden.

Ziel des kulturpolitischen Wegweisers für die nächsten fünf Jahre ist es zudem, die Identifikation der Bevölkerung mit dem Stadtraum durch prägnante Kunst- und Kulturprojekte zu stärken. Dazu gehört ein neues Modell für Kunst im öffentlichen Raum ebenso wie gute Rahmenbedingungen für Festivals. Darüber hinaus soll die Vermittlung von Architektur und Baukultur intensiviert werden, um die Wahrnehmung der Architekturstadt Basel zu steigern und sie stärker im Kulturtourismus zu verankern.

Fördern auf der Höhe der Zeit

Auch das Kulturschaffen ist einem komplexen technologischen, gesellschaftlichen und demografischen Wandel ausgesetzt. Der Regierungsrat verfolgt das Ziel, das Kulturangebot für die gesamte Basler Bevölkerung zugänglich zu machen. Ein Anliegen ist es dem Regierungsrat ausserdem, dass die Chancengleichheit und Gendergerechtigkeit gesteigert wird. Dafür sind spezifische Massnahmen nötig, da Frauen und Minderheiten in den Kulturbetrieben und in der Kulturförderung heute noch immer untervertreten sind. Auch in der Kultur bieten sich mit dem digitalen Wandel grosse Herausforderungen, aber auch Chancen, die der Regierungsrat verstärkt nutzen möchte.

Nachhaltiger Umgang mit finanziellen Mitteln

Die Dynamik in der gesamten Kulturlandschaft Basel ist ein gewichtiger Standortvorteil für den Stadtkanton, der als Forschungs- und Industriezentrum im Bereich Life Science im globalen Wettbewerb steht. Um diese Qualität und Ausstrahlungskraft zu wahren, bedarf es aufeinander abgestimmte Ziele und Massnahmen, die längerfristig wirken genauso wie einen nachhaltigen Umgang mit den finanziellen Ressourcen.

So ist die Entwicklung der Kulturausgaben in Basel-Stadt in den letzten Jahren im Verhältnis zum kantonalen Gesamtbudget stabil geblieben. Tragende Säule für das herausragende Kulturangebot im Stadtkanton ist das erfolgreiche Zusammenspiel von öffentlicher und privater Förderung, das auf einer starken, bis heute gepflegten mäzenatischen Tradition beruht. Es basiert aber auch auf der Kulturpartnerschaft mit dem Kanton Basel-Landschaft. Die Beteiligung des Landkantons an den kulturellen Zentrumsleistungen der Stadt wird, mit Vorbehalt der definitiven Beschlüsse des Grossen Rats und des Landrats, durch einen neuen Kulturvertrag gesichert, der ab 2022 gültig sein wird.

Mit dem neuen Kulturleitbild kommt der Regierungsrat einem Auftrag aus dem Kulturfördergesetz nach. Er hat nun die öffentliche Vernehmlassung eröffnet, die bis zum 12. November 2019 dauert.

Hinweise:

Das Kulturleitbild ist online abrufbar unter: https://www.regierungsrat.bs.ch/geschaefte/vernehmlassungen.html

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