Basler Kunstkredit startet seine Jubiläumsfeierlichkeiten mit einer Werkschau in der Kunsthalle

Am Sonntag, 18. August wird in der Kunsthalle Basel die Jahresausstellung des Basler Kunstkredits eröffnet. Gastkuratorin Elise Lammer lädt zum «Blind Date» mit sieben Künstlerinnen und Künstlern, die von der Kunstkreditkommission mit einem Werkbeitrag ausgezeichnet worden sind. Die Gruppenausstellung gibt somit Einblick in das aktuelle bildnerische Schaffen in der Region. Am Donnerstag, 22. August begeht Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann zusammen mit Gästen im Kunstmuseum Basel das 100-Jahre-Jubiläum des Kunstkredits. Zu diesem Anlass macht der Kunstkredit mit der «Sammlung Online» rund 500 Werke aus seiner Sammlung öffentlich zugänglich.

Am Sonntag, 18. August wird in der Basler Kunsthalle die jährliche Werkschau des Basler Kunstkredits eröffnet. Gezeigt werden sieben künstlerische Positionen aus der Region Basel, die vom Kunstkredit einen Werkbeitrag zugesprochen bekommen haben. Mit Martin Chramosta, Senam Okudzeto, Hinrich Sachs, Nadja Solari, Lena Maria Thüring, Cassidy Toner und Jan Vorisek ermöglicht die Ausstellung interessante Einblicke ins aktuelle bildnerische Schaffen in der Region. Für diese Gruppenausstellung hat die Basler Kuratorin Elise Lammer den Topos des «Blind Date» zum Ausgangspunkt genommen, um Künstlerinnen und Künstler miteinander in Dialog zu bringen, die lediglich eine geografische Verbindung haben. So entstehen überraschende Assoziationen, Gemeinsamkeiten werden erkennbar. Die Kunstkreditausstellung in der Kunsthalle ist eine wichtige Plattform für die regionale Kunstszene, die weit über Basel hinaus Beachtung findet.

Feier zum 100-jährigen Jubiläum des Kunstkredits

Überdies feiert der Kunstkredit Basel heuer sein 100-Jahre-Jubiläum. Dieses wird am Donnerstag, 22. August mit einem Festakt im Kunstmuseum Basel begangen: Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann würdigt zusammen mit Josef Helfenstein, Direktor des Basler Kunstmuseums, sowie dem Kunsthistoriker Axel Christoph Gampp die Relevanz des Kunstkredits aus historischer und kulturpolitischer Perspektive. Die Kunstschaffenden Ariane Andereggen, Samuel Buri, Eric Hattan und Hannah Weinberger zeigen auf, welche Rolle der Kunstkredit für ihre eigene künstlerische Laufbahn gespielt hat und wo sie in Zukunft das Potential dieses Förderinstruments sehen.

100 Jahre Basler Kunstschaffen online entdecken 

Seit Beginn fördert die Kunstkreditkommission das regionale Kunstschaffen durch Ankäufe für die kantonale Kunstsammlung, die heute rund 4‘700 Werke beinhaltet. Sie bietet eine kunsthistorisch eindrückliche Übersicht über das bildnerische Schaffen in der Region in den letzten hundert Jahren. Viele der Werke bereichern seit der Gründung des Kunstkredits Verwaltungsgebäude, Schulen und Spitäler. Zum Jubiläum macht die Abteilung Kultur Basel-Stadt eine repräsentative Auswahl des Bestandes online zugänglich. Unter www.kultur.bs.ch/sammlung-online erhalten Kuratorinnen und Kuratoren, Forschende sowie Kunstinteressierte aus dem In- und Ausland relevante Informationen rund um die einzelnen Werke, verknüpft mit biografischen Angaben. Das Stöbern in den Beständen macht Lust auf Entdeckungen. Damit dieses Sonderprojekt realisiert werden konnte, hatte der Regierungsrat 2018 Mittel aus dem Swisslos-Fonds Basel-Stadt gesprochen. Im November wird ein prominent besetztes Podium im Stadtkino Basel der Frage nachgehen, inwiefern die digitale Katalogisierung unseren Blick auf Basels künstlerisches Erbe bereichert.

Der Kunstkredit hat auch nach hundert Jahren nicht an Aktualität und Wirksamkeit eingebüsst: Seit 1919 verfolgt er konsequent und erfolgreich das Ziel, das regionale Kunstschaffen zu fördern und die Wahrnehmung der zeitgenössischen bildenden Kunst im öffentlichen Leben der Stadt Basel zu erhöhen. Mit einem jährlich ausgeschriebenen Förderprogramm werden die direkte Unterstützung von Kunstschaffenden und von Kunstprojekten sowie Ankäufe für die kantonale Sammlung ermöglicht. Eine Förderung aus dem Kunstkredit orientiert sich an der künstlerischen Qualität der eingereichten Vorschläge und Werkdossiers. Sie ist denn auch in so mancher Künstlerbiografie eine entscheidende Wegmarke hin zu nationaler und internationaler Bekanntheit und stellt für die Kunstschaffenden seit jeher ein Zeichen öffentlicher Anerkennung dar.

Ein Förderinstrument, das den gesellschaftlichen Wandel widerspiegelt

Gegründet wurde der Kunstkredit 1919 in einer Zeit wirtschaftlicher Not und starker gesellschaftlicher Spannungen. In der Zwischenkriegszeit hatte der jährlich zur Verfügung gestellte Kredit zur Förderung der bildenden Kunst den Charakter eines Notstandskredits, der über Ankäufe und Kunst-am-Bau-Aufträge die materielle Not der Kunstschaffenden zu lindern suchte. Gleichzeitig bot er Reibungsfläche für eine kritische Auseinandersetzung der Einwohnerinnen und Einwohner mit der Gegenwart, zumal er in den ersten Jahrzehnten seiner Geschichte ausschliesslich durch Kunst-am-Bau-Wettbewerbe und zur Ausstattung öffentlicher Gebäude wirkte. Gerade Projekte im öffentlichen Raum haben immer wieder Kontroversen ausgelöst. Doch nicht nur die geförderten Werke, auch der Kunstkredit an sich wurde regelmässig kritisch hinterfragt insbesondere während den Jugendunruhen in den 1980er Jahren. So hat sich auch seine Förderpraxis dem gesellschaftlichen Wandel angepasst: Ab den 1990er Jahren wurden Ankäufe für die Sammlung des Kunstkredits ergänzt durch die Vergabe von Werk- und Projektbeiträgen an Kunstschaffende. Seit 2013 richtet der Kunstkredit zudem sporadisch den Basler Kunstpreis als Anerkennung für ältere Kunstschaffende aus.

Kunstkredit-Werke in Büros der kantonalen Verwaltung besichtigen

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Kunstkredits erhalten Kunstinteressierte auch die Gelegenheit, Kunstwerke betrachten zu können, die sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Kunstvermittlerin Sanja Lukanovic konzipierte dazu für die Samstage vom 26.Oktober und vom 2. November 2019 zwei Vermittlungsprogramme: In einer Führung durchs Depot der Kunstkredit-Sammlung erhalten Besucherinnen und Besucher Einblick in die letzten hundert Jahre des Basler Kulturschaffens. Und beim Besuch ausgewählter Büros in der kantonalen Verwaltung ergibt sich die Gelegenheit, Kunstwerke kennenzulernen, welche die dort arbeitenden Personen aus der Sammlung ausgewählt haben.

Veranstaltungen rund ums 100-Jahre-Jubiläum des Kunstkredits im Überblick:

Ausstellung «Blind Date» (18.8.2019-1.9.2019), Kunsthalle Basel
www.kunsthallebasel.ch/exhibition/kunstkredit_basel-stadt/

Öffentliche Vernissage zur Ausstellung «Blind Date», Kunsthalle Basel
Sonntag, 18.8.2019, ab 11 Uhr, Kunsthalle Basel
www.kunsthallebasel.ch/event/oeffentliche-vernissage-zur-ausstellung-kunstkredit-basel-stadt/

Festakt zum 100-Jahre-Jubiläum des Kunstkredits Basel-Stadt
Donnerstag, 22.8., 18–21 Uhr, Kunstmuseum Basel
Zu diesem Anlass geht die Sammlung des Kunstkredits mit ausgewählten Werken online.

Gespräch mit der Künstlerin Lena Maria Thüring und dem Künstler Hinrich Sachs
Donnerstag, 29.8.2019, 18 Uhr, Kunsthalle Basel
Moderation: René Schraner, Kurator Kunstkredit Basel-Stadt
www.kunsthallebasel.ch/events

Führung durch die Ausstellung mit der Kuratorin Elise Lammer
Sonntag, 1.9.2019, 14 Uhr, Kunsthalle Basel
www.kunsthallebasel.ch/events

Finissage der Ausstellung «Blind Date»
Sonntag, 1.9.2019, 15–17 Uhr, Kunsthalle Basel
Finissage mit Listening Session und einer Einführung von Hinrich Sachs, aus seinem neuesten Projekt «Fog Friend Font: Ways of Doing Multilingual Sense»
www.kunsthallebasel.ch/events  

Vermittlungsprogramm: Wo Kunstwerke schlummern und wo sie reden – bei den Schätzen des Kunstkredits in Depots und Büros.
Samstag, 26.10.2019, 11-14.30 Uhr
Mit Personen aus der Kantonsverwaltung, begleitet durch die Kunstvermittlerin Sanja Lukanovic.

Vermittlungsprogramm: Wo Kunstwerke schlummern und wo sie reden – bei den Schätzen des Kunstkredits in Depots und Büros.
Samstag, 2.11.2019, 10.30-14 Uhr
Mit Personen aus der Kantonsverwaltung, begleitet durch die Kunstvermittlerin Sanja Lukanovic.

Podium zur Sammlung Online
Donnerstag, 14.11.2019, 18.00-20.00 Uhr, Stadtkino Basel
Zu seinem hundertjährigen Bestehen löst der Kunstkredit Basel-Stadt ein altes Versprechen ein und erschliesst seine Bestände online. Das schafft breite Zugänglichkeit und wirft dabei Fragen auf: Wie beeinflusst die digitale Katalogisierung unseren Blick auf Basels künstlerisches Erbe? Dazu diskutieren Joanna Kamm, Direktorin der LISTE Young Art Fair Basel, Daniel Kurjakovic, Kurator Programme am Kunstmuseum Basel, Werner von Mutzenbecher, bildender Künstler, Basel, Moderation: Isabel Zürcher
Mehr Informationen unter: www.kultur.bs.ch/veranstaltungen

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