Aprilscherz auf dem Marktplatz

Die Archäologische Bodenforschung lud heute die Bevölkerung zur Besichtigung eines mittelalterlichen „Sparkässelis“ ein, das bei den aktuellen Ausgrabungen vor dem Rathaus zum Vorschein gekommen sein soll. Kantonsarchäologe Guido Lassau verteilte den Anwesenden auf dem Marktplatz Schoggitaler und lüftete das Geheimnis, bei dem es sich um einen 1. Aprilscherz handelte.

Allerdings steckt im Ganzen auch ein Körnchen Wahrheit. Bei Bauarbeiten in den 1970er Jahren kamen auf dem Marktplatz tatsächlich zwei mittelalterliche Sparbüchsen zum Vorschein. Die beiden Kässeli waren in einem Keller zurück gelassen worden. Der Grund dafür ist leider nicht mehr nachvollziehbar. Einer der Sparhafen enthielt 15 Brakteaten, d. h. Münzen aus dünnem Silberblech, und wurde 1972 vom Finder – keinem Archäologen – mit einem Messer aufgebrochen.

Die aktuelle Ausgrabungskampagne auf dem Marktplatz bot bis Anfang März Einblick ins mittelalterliche Basel: Da der Marktplatz im Mittelalter viel kleiner war als heute, kamen in den geplanten Leitungsgräben Reste der mittelalterlichen Bebauung zum Vorschein. Am 26. Februar 1377 zerstörte ein Brand am Marktplatz eine Häuserzeile mit zwölf Liegenschaften, die sich am Südende zwischen dem damals noch offenen Birsig und der unteren Freien Strasse befanden. Der Rat beschloss, die Parzellen aufzukaufen, um den Platz zu vergrössern. In der Folge liess er die Gebäuderuinen niederreissen. Die letzten Überreste dieser Gebäude befinden sich noch heute unter der Pflästerung des Marktplatzes.

Hinweise:

Mehr Informationen zur Ausgrabung unter archaeologie-live.ch

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